Angestoßen durch die Kulturbotschafter:innen der 4. Aachener Gesamtschule hat sich im Schuljahr 2022/2023 eine Gruppe bestehend aus Schüler:innen und Lehrkräften auf den Weg gemacht Schule zu einem vorurteilsbewussteren und rassismuskritischerern Ort zu machen. 

Professionell unterstützt wurde der Prozess durch das Bildungswerk Aachen, das kommunale Integrationszentrum der Stadt Aachen sowie das soziokulturelle Zentrum KingzCorner. Die Gruppe hat dabei an diskriminierungskritischen Diskussionsrunden, Gesprächskreisen und Workshops teilgenommen und bereits erste schulinterne Workshops für die Schulgemeinschaft organisiert. 

Ein Highlight war der Fachtag „rassismuskritische Kita und Schule“ im Mai 2023, bei dem die 4. Aachener Gesamtschule als einzige Schule mit Schüler:innen vertreten war. Vor rund 350 Teilnehmer:innen des Fachtags standen vier Kulturbotschafter:innen der 4. Aachener Gesamtschule auf der Bühne im Gespräch mit Tupoka Ogette (DIE Trainerin, Beraterin und Autorin für Rassismuskritik in Deutschland)

Mit dem Ziel, die gesamte Schulgemeinschaft mitzunehmen und Stück für Stück einen safer space an der 4. Aachener Gesamtschule zu schaffen, entstand eine neue Schulentwicklungsgruppe bestehend aus: Schüler:innen, Schulpersonal und Sorgeberechtigten.

Wichtig war dabei einen Raum des gemeinsamen Lernens zu schaffen, in dem Schule diskriminierungskritisch betrachtet und die eigenen Vorurteile bewusst hinterfragt werden können, um Schule neu zu denken und das Potenzial des Schulprofils der 4. Aachener Gesamtschule weiterzuentwickeln. 

Arbeitsschwerpunkte, die sich im Laufe der gemeinsamen Arbeit ergaben, waren:

  • Was bedeutet es für das Miteinander in unserer Schulgemeinschaft, dass Menschen an unserer Schule Diskriminierungserfahrungen machen?
  • Wie bewusst gehen wir in unserem Alltag mit Vorurteilen und Diskriminierung um?
  • Wie können wir verantwortungsvoll ins Gespräch kommen?
  • Können wir einen safer space oder safer spaces an unserer Schule schaffen?

Um die Arbeitsschwerpunkte in die Schulgemeinschaft einzubringen, erarbeitete die Gruppe bei regelmäßigen Treffen sowie während der internationalen Wochen gegen Rassismus im März 2024 und der Projektwoche im Juni 2024 erste Ideen für interaktive Übungen. Diese bildeten die Grundlage für die Weiterarbeit im Schuljahr 2024/2025 und wurden durch weiter Formate ergänzt. 

Inspiration fand die Gruppe bei ihrer Arbeit immer wieder durch die Antidiskriminierungsarbeit von Tupoka Ogette und durch die Zusammenarbeit mit der Bildungsreferentin Jelena Iyassu. Letztere begleitete den Prozess der Gruppe von Anfang aktiv und bereicherte die weitere Arbeit durch ihre breite Expertise auf dem Gebiet ‚Diskriminierungskritik und Schule‘. 

Aktionen und Projekte, die bereits entstanden sind:

  • Schaffung einer Struktur, in der die Vernetzung der verschiedenen partizipativen Arbeitsgruppen der Schule ermöglicht wird
  • Übung zum Thema Sprachsensibilität ‚Rassimus – raus aus meiner Sprache!‘
  • Start der Podcastreihe ‚ Ein Bild, das Text, Karte, Grafiken, Grafikdesign enthält.

KI-generierte Inhalte können fehlerhaft sein. versteht die Welt‘: 1. Folge: ‚Ich bin kein Kostüm‘ (Ein Interview mit Jelena Iyassu zum Thema kulturelle Aneignung und Karneval)
  • Fachtag ‚Schule gegen Diskriminierung‘ an der OSK in Köln am 21. März 2025
  • Besuch des Livepodcast: Tupodcast im März 2024 und 2025
  • Erweiterung der Schulregeln im Logbuch hin zu einem diskriminierungssensibleren Regelwerk
‚ 4 versteht die Welt‘
Folge 1: Ich bin kein Kostüm